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Postoperative Thrombose
Postoperative Thrombose
Für die schnellen Leser – Auf einen Blick
Eine Thrombose ist ein Blutgerinnsel, in einer Vene (Blutgefäß). Aus einer Thrombose kann als lebensgefährliche Komplikation eine Lungenembolie entstehen. Nach einer Operation des Fußes besteht für einige Zeit ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung einer Beinvenenthrombose, weshalb nach der Operation ein medikamentöser Schutz durchgeführt werden muss. Dazu sind vor alle tägliche Injektionen eines „niedermolekularen Heparins“ empfehlenswert.
Was ist eine Thrombose?
Eine Thrombose ist ein Blutgerinnsel, welches in einem Blutgefäß entstanden ist. Blut gerinnt außerhalb des Körpers und wird innerhalb der Blutgefäße „flüssig“ gehalten. Verschiedene chemische Mechanismen können vom Körper aktiviert werden, damit die Blutgerinnung gestartet wird.
Wie entsteht eine Thrombose?
Normalerweise fließt das Blut kontinuierlich in unseren Arterien und Venen. (Arterien= Blutgefäße die vom Herzen wegführen, unter hohem Druck stehen und sauerstoffreiches Blut beinhalten)( Venen= Blutgefäße die zum Herzen hinführen, unter geringem Druck stehen und sauerstoffarmes Blut beinhalten).
Ist der Blutfluss verlangsamt kann es zu einer Aktivierung der Gerinnung im Blutgefäß kommen. Vor allem die Venen der Beine sind hier nach einer Operation gefährdet, da durch die verminderte Muskelaktivität die sog. Wadenpumpe nur wenig oder gar nicht aktiv ist. Unter Wadenpumpe wird das Zusammenspiel von Venen, Venenklappen und Muskulatur verstanden.
Virchow Trias
Die drei wesentlichen Faktoren für die Entstehung einer Venenthrombose werden nach dem deutschen Pathologen Rudolf Virchow (1821-1902) auch als Virchow Trias benannt (https://de.wikipedia.org/wiki/Virchow-Trias)
Warum muss eine Thrombose vermieden werden?
Die gravierendste Komplikation einer Thrombose ist eine Lungenembolie. Hat sich ein Thrombus, so wird das Blutgerinnsel genannt, welches bei einer Thrombose in einer Vene entstanden ist, gebildet, kann sich ein Teil des Gerinnsels lösen und mit dem Blut zum Herzen transportiert werden. Von dort wird das Blut weiter in die Lunge gepumpt. Da sich die Blutgefäße in der Lunge wieder in zahlreiche kleinste Arme aufteilen, wird das Blutgerinnsel sich in der Lunge festsetzen. Es blockiert dann allerdings auf den Durchstrom eines Teils der Lunge, was negative Auswirkungen auf die Funktion der Lunge also die Anreicherung des Blut mit Sauerstoff hat. Je Größer das Gerinnsel, desto größer der Anteil der Lunge der durch das Gerinnsel blockiert wird, desto Größer der daraus resultierende Sauerstoffmangel. In extremer Ausprägung kann eine Lungenembolie zum sofortigen Tod führen!
Je nachdem wie ausgedehnt eine Thrombose ist, ist das Risiko einer Lungenembolie größer oder kleiner. Ist die Thrombose nur auf den Unterschenkel beschränkt, ist das Risiko einer Lungenembolie sehr gering, dehnt sich die Thrombose bis in die Kniekehle aus besteht eine veritables Risiko, dehnt sich die Thrombose bis in den Oberschenkel oder gar bis in eine Beckenvene aus besteht ein hohes Risiko einer Lungenembolie.
Achtung: Jeglicher Verdacht auf eine Thrombose muss in jedem Fall sofort ärztlich abgeklärt werden. Jede Thrombose muss ärztlich behandelt werden!
Neben einer Lungenembolie kann auch ein sogenanntes postthrombotisches Syndrom entstehen.
Bleibt das Blutgerinnsel in der Vene bestehen wird es vom Köper „verarbeitet“. Die Venen bleibt dann dauerhaft „verstopft“. Dies bedeutet, dass der Blutrückfuß vom Fuß über andere Venen geleitet werden muss. Im Unterschenkel sind zahlreiche Venen vorhanden, weshalb der Verschluss einer Venen als Folge einer Unterschenkelthrombose meist gut kompensiert werden kann. Dehnt sich die Thrombose bis in den Oberschenkel aus, bilden sich mit der Zeit Ersatzkreisläufe, meist in Form von aufgeweiteten Oberflächenvenen. Insgesamt ist der Rückstrom des Blut behindert, was zu Stauungen und Einlagerung von Wasser in das Bindegewebe führt. Bei ungünstigen Verläufen können sogar chronische Wunden als Folge eines postthrombotischen Syndroms entstehen.
Achtung: Durch eine konsequente Behandlung einer Thrombose lässt sich einer Lungenembolie vermeiden und die Entstehung von sekundären Veränderungen (postthrombotisches Syndrom) minimieren.
Wie kann die Entstehung einer Thrombose verhindert werden?
Fertigspritze mit einem Nierdermolekulären Heparin. Injektion in eine Bauchdeckenfalte (s.c.)
Die Entstehung einer Thrombose kann nach einer Operation medikamentös verhindert werden (=Thromboseprophylaxe)
Alle Medikamente, die zur Thromboseprophylaxe eingesetzt werden, erhöhen das Risiko einer Blutung, da die Blutgerinnung überall im Körper gehemmt wird. Auch wenn dieses Risiko bei den modernen zur Verfügung stehenden Medikamenten sehr gering ist, müssten Risiken einer Thromboseentstehung gegen die Risiken und Nebenwirkung einer Medikamentengabe zur Thromboseprophylaxe abgewogen werden.
Nach einer Operation des Fußes sind folgende Regeln zu beachten (Achtung, durch diese Ratschläge kann nicht das ausführliche Aufklärungsgespräch mit dem behandelnden Arzt ersetzt werden!)
- Informieren Sie ihren Arzt, wenn eine besondere Disposition zur Entstehung einer Thrombose vorliegt.
- Eine medikamentöse Thromboseprophylaxe muss durchgeführt werden, wenn
- Der Fuß mit weniger als 20 kg belastet wird (Z.B. Entlastung an Gehstützen)
- Das obere Sprunggelenk weniger als 20° bewegt werden kann. (z.B. Ruhigstellung im Gips / Cast / in einer Vacoped-Orthese)
- Liegen diese „Risikofaktoren“ nicht vor, ist meist eine medikamentöse Thromboseprophylaxe für 10 Tage sinnvoll und ausreichend.
- Betätigen Sie so bald wie möglich die Wadenmuskulatur und aktivieren Sie die Wadenpumpe
Welches Medikament soll zur Thromboseprophylaxe eingesetzt werden?
Die Wirksamkeit einer Thromboseprophylaxe nach fußchirurgischen Eingriffe durch eine „niedermolekulares Heparin“ ist durch Studien gut belegt. Dieses „niedermolekulare Heparin“ wird einmal täglich durch eine Spritze ins Subkutangewebe injiziert (von Patienten oft als „Bauchspritze“ bezeichnet). Die Injektion kann von den Patienten meist problemlos selbst durchgeführt werden. Alternativ ist auch eine Injektion in den Oberschenkel möglich.
Was sollte ich machen, wenn es plötzlich zu einer schmerzhaften Schwellung der Wade kommt?
Ein plötzlich neu eingetretene schmerzhafte Schwellung der Wade muss ärztlich untersucht werden.
Fazit
Eine Thrombose ist eine Blutgerinnsel innerhalb eines Blutgefäßes. Insbesondere nach Operationen der unteren Extremitäten kann es durch Zusammenwirkung verschiedener Faktoren zur Entstehung einer Thrombose kommen. Eine Thrombose ist eine ernst zu nehmende Komplikation, aus der sich eine lebensgefährliche Lungenembolie entwickeln kann. Eine Thrombose kann durch Medikamente (typischerweise „Bauchspritzen“ = Injektion eines niedermolekularen Heparins in das Subkutangewebe der Bauchdecke) verhindert werden. Kommt es trotz lückenloser Prophylaxe zur Entstehung einer Thrombose, muss diese sofort konsequent behandelt werden, um weitere Komplikationen z.B. die Entstehung eines postthrombotischen Syndroms zu vermeiden.
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