MTP-1-Arthrodese
(Versteifung Großzehengrundgelenk)
(Versteifung Großzehengrundgelenk)
Bei der Plantarfasziitis handelt es sich um eine überlastungsbedingte Reizung der Sehnenplatte der Fußsohle. Typischerweise treten die Veränderung und damit die Schmerzen nahe am Fersenbein auf. Als Folge eines lang bestehenden Reizzustandes kann sich eine knöcherne Ausziehung des Fersenbeins entwickeln, die dann als Fersensporn bezeichnet wird. Der Fersensporn selbst verursacht keine Beschwerden. Viele Patienten entwickeln im Laufe ihres Lebens einen Plantarfasziitis und Leiden dann an Fersenschmerzen. Meistens ist eine erfolgreiche Behandlung, bestehend aus einer konsequenten Weichbettung der Ferse und Dehnübungen der Achillessehne erfolgreich, wobei die Beschwerden nicht selten erst nach 6-9 Monaten zurückgehen. Bei anhaltenden chronischen Schmerzen kann eine Stosswellenbehandlung helfen. Eine operative Entlastung der Sehnenplatte ist nur in seltenen Fällen erforderlich.
Unter einer Arthrodese des Großzehengrundgelenks versteht man eine operative dauerhafte Versteifung des Großzehengrundgelenks.
Eine solche Versteifung wird z.B. häufig bei einem fortgeschrittenen Verschleiß des Gelenks erforderlich. Aber auch bei extremen Hallux-valgus-Fehlstellungen kann eine Versteifung des Großzehengrundgelenks sinnvoll sein.
Gelenkspalt des Großzehengrundgelenk aufgebraucht
Deutliche Einschränkung der Beweglichkeit der Großzehe nach oben. Daher der Name Hallux rigidus (Hallux = Großzehe, rigidus = steif
Die Arthrodese kann auf verschiedene Weise erreicht werden. Allen Verfahren ist gemeinsam, dass immer zunächst das Gelenk eröffnet wird, dann wird der eventuell noch vorhandene Gelenkknorpel entfernt. Anschießend werden die knöcherenen Flächen zubereitet, das Gelenk wird aufeinandergestellt und mit Schrauben oder Platte in Position gehalten. Nach der Operation benötigt der Knochen dann einige Wochen, bis eine feste Verbindung zwischen erstem Mittelfußknochen und Großzehe entstanden ist. Wo früher einmal das Gelenk war entsteht eine solide knöcherne Verbindung, die gut belastbar und schmerzfreit ist.
Position der Platte an der Großzehe
Durch eine Röntgenkontrolle in der Operation wird die korrekte Position der Großzehe und der Platte überprüft
Stabilisierung der Versteifung des Großzehengrundgelenkes durch die Platte
Stabilisierung der Versteifung des Großzehengrundgelenkes durch die Platte (Seitenansicht)
Nach der Operation kann der operierte Fuß in aller Regel in einem Verbandsschuh mit steifer Sohle belastet werden. Durch die steife Sohle wird eine Abrollbewegung der operierten Großzehe vermieden. So erhält die Arthrodese ausreichend Zeit zu heilen. Nach 6 Wochen wird eine Röntgenkontrolle durchgeführt. Ist dabei eine knöcherne Konsolidierung erkennbar, kann der Fuß in einem normalen Schuh belastet werden. Es empfiehlt sich für weitere 3 Monate auf eine möglichst steife Sohle zu achten, die ggf. in der Konfektionsschuh eingearbeitet werden kann.
Nach einigen Monaten ist die Arthrodese soweit konsolidiert, dass ein Entfernung des Osteosynthesesmaterials (Platten, Schrauben, etc.) prinzipiell möglich wäre. Eine Metallentfernung ist aber nicht zwingend erforderlich. Für die Arthrodese des Großzehengrundgelenks wurden moderne Spezialplatten entwickelt, die eine rasche Belastung des Fußes nach der Operation erlauben und aufgrund ihrers geringen Profils in der Regel nicht entfernt werden müssen.
Verbandsschuh mit steifer Sohle = Fußteilentlastungsschuh
Operierter Fuß nach Abheilung
Schuh in Sandale mit steifer Sohle
Die Arthrodese des Großzehengrundgelenks führt in aller Regel zu einer dauerhaft stabilen und schmerzfreien Belastbarkeit des Fußes. Meist ist sogar Sport möglich (Radfahren, Schwimmen, Jogging). Die Arthrodese wird so eingestellt, dass die Zehekuppe der Großzehe bei maximaler Beugung gerade noch den Boden erreichen kann. Dei Höhe des maximal möglichen Absatzes ist damit aber limitiert. Während ein Damenschuh mit moderatem Absatz meistens noch getragen werden kann, können „High-Heels“ nicht mehr benutzt werden. Dies wird im Einzelfall von manchen Patientinnen als Einschränkung empfunden wird.
Die Arthrodese des Großzehengrundgelenks kann nach wie vor als „goldener Standard“ in der Behandlung einer fortgeschrittenen Arthrose des Großzehengrundgelenks (Hallux rigidus) bezeichnet werden. Bei Einsatz moderner winkelstabiler Platten kann den Patienten in aller Regel eine sofortige Belastung des operierten Fußes in einem Verbandsschuh mit steifer Sohle gestattet werden. Dieser Schuh muss für 6 Wochen bis zur knöchernen Konsolidierung der Arthrodese getragen werden. Großer Vorteil der Arthrodese ist, dass in der Regel ein dauerhaft gut belastbarer Fuß erzielt wird, der sogar sportfähig ist. Als Nachteil muss einschränkend hinzugefügt werden, dass Schuhe mit hohen Absätzen /High Heels nicht mehr benutzt werden können.
Sollte man bei klinischem Verdacht auf eine Plantarfasziitis ein MRT anfertigen lassen?
Die Diagnose kann mit hinreichender Sicherheit anhand der klinischen Untersuchung gestellt werden. Veränderungen des Knochens können durch ein Röntgenbild festgestellt bzw. ausgeschlossen werden. Ein MRT ist nicht erforderlich.
Muss der Fersensporn operativ entfernt werden?
In der Regel nicht. Eine Operation zur Entfernung des Fersensporn ist nicht erforderlich. Führt man allerdings eine operative Einkerbung der Plantarfaszie zur Entspannung der Sehnenplatte bei chronischen Beschwerden durch, bietet sich eine gleichzeitige Entfernung der „knöchernen Ausziehung“ an.
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