Arthrodese (Versteifung) des unteren Sprunggelenks (USG)
Für die schnellen Leser – Auf einen Blick
Das untere Sprunggelenk besteht aus 3 Teilgelenken und ist vom oberen Sprunggelenk abzugrenzen. Im Falle einer fortgeschrittenen Schädigung eines oder mehrerer Teilgelenke des unteren Sprunggelenks ist eine operative Versteifung, genannt Arthrodese, eines oder mehrerer Teilgelenke eine gute Behandlungsmöglichkeit, die in aller Regel zu einem Fuß führt, der schmerzfrei und uneingeschränkt in einem konventionellen Schuh belastet werden kann.
Was ist eine Arthrodese des unteren Sprunggelenks?
Die Versteifung des unteren Sprunggelenks. Unter einer Arthrodese versteht meine eine Versteifung eines Gelenks. Ein Vorteil einer Versteifung ist die sichere Stabilität des Gelenks nach der Abheilung. Je nachdem welches Gelenk versteift wurde, resultiert die Versteifung in einem kleineren oder größeren Funktionsdefizit.
Das Sprunggelenk wird unter anatomischen und funktionellen Gesichtspunkten in ein oberes und unteres Sprunggelenk unterteilt. Im oberen Sprunggelenk bewegt sich das Sprungbein (Talus) in der Knöchelgabel, die wiederum aus Schienbein und Wadenbein (Tibia und Fibula) gebildet wird. Das obere Sprunggelenk ist ein Scharniergelenk, in dem das Heben und Senken des Fußes stattfindet.
Das untere Sprunggelenk wird aus 4 Knochen der Fußwurzel gebildet, die miteinander 3 Gelenke haben:
Teilgelenke des unteren Sprunggelenks:
- Talo-Navicular-Gelenk (Gelenk zwischen Schiffchenbein und Sprungbein)
- Subtalargelenk (Gelenk zwischen Sprungbein und Fersenbein)
- Kalkaneokuboidgelenk (Gelenk zwischen Fersenbein und Würfelbein)
Jedes dieser Gelenke kann, falls erforderlich, operativ versteift werden. Das zur Versteifung führende Operationsverfahren wird im Fachjargon Arthrodese genannt. Je nachdem welche und wie viele Gelenke versteift werden, kommt es zu einer mehr oder minder gravierenden Funktionseinschränkung des unteren Sprunggelenks. Die größte Reduktion der Beweglichkeit entsteht nach einer Versteifung des Talonavikulargelenks (Schlüsselgelenk des unteren Sprunggelenks).
Glücklicherweise führt selbst die komplette Versteifung des unteren Sprunggelenks, also aller 3 Teilgelenke, (genannt Triple-Arthrodese) nur zu einer unwesentlichen Beeinträchtigung des Gangbildes, da das wichtige obere Sprunggelenk noch erhalten bleibt. Die Einschränkung der Umwendbeweglichkeit des Fußes im unteren Sprunggelenk fällt funktionell kaum ins Gewicht. In fußchirurgischen Kreisen wird z.Z. kritisch diskutiert, ob eine komplette Versteifung des unteren Sprunggelenks die Belastung des oberen Sprunggelenks derartig erhöht, dass nach Jahren ein vorzeitiger Verschleiß der angrenzenden Gelenke, insbesondere des oberen Sprunggelenks, erwartet werden muss. Ein Erhalt möglichst vieler Gelenke ist deshalb nach wie vor erstrebenswert.
Röntgenbild nach Double-Arthrodese (Versteifung Talonavikulargelenk und Versteifung Subtalargelenk). Häufigste Arthrodese des unteren Sprunggelenks
Röntgenbild nach subtalarer Arthrodese (Versteifung zwischen Sprungbein und Fersenbein). Zweithäufigste Versteifung des unteren Sprunggelenks
Röntgenbild nach Triple-Arthrodese (mit ergänzender Lapidus-Arthrodese zur Korrektur eines Hallux valgus)
Fazit
Das untere Sprunggelenk besteht aus 3 Teilgelenken und ist vom oberen Sprunggelenk abzugrenzen. Im Falle einer fortgeschrittenen Schädigung eines oder mehrerer Teilgelenke des unteren Sprunggelenks ist eine operative Versteifung, genannt Arthrodese, eines oder mehrerer Teilgelenke eine gute Behandlungsmöglichkeit, die in aller Regel zu einem Fuß führt, der schmerzfrei und uneingeschränkt in einem konventionellen Schuh belastet werden kann.
Links
Siehe Beitrag Double-Arthrodese
siehe Beitrag Triple-Arthrodese
siehe Beitrag subtalare Arthrodese
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