Fußblock
Für die schnellen Leser – Auf einen Blick
Durch Blockade der Nerven des Fußes mit einem örtlichen Betäubungsmittel sind kleinere Operation ohne Narkose möglich. Weiterhin kann ein Fußblock den Bedarf an Schmerzmedikamenten in der frühen postoperativen Phase reduzieren. Ein Fußblock hat eine Wirkdauer von bis zu 8 Stunden, weshalb bei nachlassender Wirkung parallel eine Wirkspiegel mit Schmerzmedikamenten aufgebaut werden sollte.
Was ist ein Fußblock?
Unter einem Fußblock wird eine Blockade der Nerven des Fußes durch ein örtliches Betäubungsmittel verstanden.
Örtliche Betäubungsmittel können, wenn um einen Nerven injiziert, die Weiterleitung der Signale und Reize durch den Nerv blockieren. Vielen Patienten sind örtliche Betäubungsmittel aus der Zahnbehandlung bekannt. Wenn die Nerven blockiert sind, kann der Zahnarzt bohren, ohne dass dies zu Schmerzen führt.
Ähnlich können die Nerven des Fußes durch ein örtliches Betäubungsmittel blockiert werden. Der Fuß wird taub, so dass sogar Operationen in örtlicher Betäubung durchgeführt werden können.
Ansonsten hat sich der Fußblock zur Reduktion von Schmerzen in der Frühphase nach einer Operation des Fußes bewährt.
Wann und wie wird ein Fußblock gesetzt?
Kleinere Operationen des Fußes können ausschließlich im Fußblock / in örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Das Betäubungsmittel wird dann unter Benutzung von sehr dünnen Injektionsnadeln gespritzt. Selbst bei Einsatz eines schnell wirkenden Betäubungsmittels dauert es ca. 10-20 Minuten, bis die Wirkung des Fußblock vorliegt.
Wird der Fußblock als Ergänzung zur Narkose eingesetzt, wird der Fußblock in der Regel gesetzt, wenn der Patient bereits schläft. Meistens kommen dann lang wirkende Betäubungsmittel zum Einsatz.
Betäubung des Nervus tibialis hinter dem Innenknöchel
Betäubung des Nervus peronaeus profundus auf dem Fußrücken
Ringförmige Injektion des Lokalanaesthetikums zur Blockade multipler oberflächlicher Nervenäste
Vervollständigung der ringförmigen Nervenblockade auf der Innenseite
Welche Risiken und Komplikationen sind zu beachten?
Zum einen habe die örtlichen Betäubungsmittel gewisse Risiken. Vor allem eine versehentlichen Injektion in den Kreislauf ist zu vermeiden. Die Tagesmaximaldosis muss für jedem dieser Medikamente gekannt werden und darf nicht überschritten werden. In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen kommen, die meist auf eventuell beigefügte Konservierungsstoffe bestehen und nicht auf das Betäubungsmittel selbst.
Zum anderen besteht eine Gefahr der Schädigung des Fußes, wenn durch die Taubheit die natürlichen Schutzreflexe fehlen. Extreme Zurückhaltung ist z.B. bei Kälteanwendungen bei noch wirksamen Fußblock geboten. Vereinzelt ist es zu Erfrierungen gekommen, weil Patienten die Kälte bei wirksamem Fußblock nicht gespürt haben.
Fazit: Der taube Fuß muss bei wirksamem Fußblock sorgfältig geschützt werden!
Was geschieht, wenn die Wirkung des Fußblocks nachlässt?
Leider ist mit nachlassendem Fußblock auch mit Schmerzen zu rechnen. Es ist deshalb ratsam, parallel mit der Einnahme von Schmerzmedikamenten zu beginnen, damit sich ein entsprechender Wirkspiegel aufbaut!
Wie lange wirkt ein Fußblock?
Die Wirkdauer ist wesentlich davon abhängig, welches Medikament benutzt wird. Wird ein langwirksames örtliches Betäubungsmittel eingesetzt ist eine Wirkdauer von 6-8 Stunden möglich.
Achtung: Ein Nachlassen des Fußblocks sollte immer erwartet werden. D.h. alternative Schmerzmedikamente sollten dann zur Verfügung stehen.
Fazit
Durch Blockade der Nerven des Fußes mit einem örtlichen Betäubungsmittel sind kleinere Operation ohne Narkose möglich. Weiterhin kann ein Fußblock den Bedarf an Schmerzmedikamenten in der frühen postoperativen Phase reduzieren. Ein Fußblock hat eine Wirkdauer von bis zu 8 Stunden, weshalb bei nachlassender Wirkung parallel eine Wirkspiegel mit Schmerzmedikamenten aufgebaut werden sollte.
Literatur
- Hoerster W (2004) Der Fußblock. Fuß & Sprunggelenk 2:109-115
- Kaller P, Hohenberger G, Holweg P et al. (2020) Fußblock. Operative Orthopadie und Traumatologie 32:29-34
- Schipper ON, Hunt KJ, Anderson RB et al. (2017) Ankle Block vs Single-Shot Popliteal Fossa Block as Primary Anesthesia for Forefoot Operative Procedures: Prospective, Randomized Comparison. Foot & ankle international. / American Orthopaedic Foot and Ankle Society [and] Swiss Foot and Ankle Society 38:1188-1191
- Stein BE, Srikumaran U, Tan EW et al. (2012) Lower-extremity peripheral nerve blocks in the perioperative pain management of orthopaedic patients: AAOS exhibit selection. J Bone Joint Surg Am 94:e167
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