Hallux-valgus-Schiene

Von vielen Patienten wird die Frage gestellt, ob die Entstehung oder Verschlimmerung eines Hallux-valgus durch eine derartige Schiene verhindert bzw. gestoppt werden kann. Derzeit gibt es weder Daten, die eine solche Wirkung belegen noch eine plausible biomechanische Erklärung für eine Wirksamkeit. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die Dezentrierung der Sehne im Inneren des Fußes wesentlich zur Verschlimmerung eines Hallux-valgus beitragen, die Sehnen aber nachts, wenn die Schiene getragen wird nicht aktiv sind und tagsüber, wenn die Sehnen aktiv sind, die Schiene nur sehr eingeschränkt benutzt werden kann.

Kann eine Schiene nicht doch als Versuch rezeptiert werden?

„In der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gilt ein Wirtschaftlichkeitsgebot.

Das bedeutet, dass jede medizinische Behandlung ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein muss. Leistungen, die aus medizinischer Sicht nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, dürfen von Ärzten oder Therapeuten nicht verordnet werden.“ (https://www.check24.de/gesetzliche-krankenversicherung/lexikon/wirtschaftlichkeitsgebot/)

Kann aber keine Wirksamkeit einer Behandlung unterstellt werden, sondern handelt es sich lediglich „um einen Versuch“, der keine begründete Aussicht auf Erfolg hat, ist dies weder zweckmäßig noch wirtschaftlich.

Prinzipiell wäre eine Wirksamkeit einer Schiene zur Vermeidung einer Entstehung oder Verschlimmerung einer Hallux valgus Deformität denkbar, wenn die Schiene konsequent auch tagsüber getragen würde. Dies ist aber unrealistisch.

Anders ist verhält es sich nach einer Operation. Hier ist es plausibel, die Raffung der Gelenkkapsel durch eine Schiene zu schützen, bis sich eine stabile Narbe ausgebildet hat.