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Wundheilung und Verbandswechsel
Wundheilung und Verbandswechsel
Für die schnellen Leser – Auf einen Blick
Nach einer Operation müssen die Wunden heilen, damit das gewünscht Korrekturergebnis erreicht wird. Dies gilt sowohl für die innerlichen Wunden als auch für die von außen sichtbaren Wunden d.h. die Hautschnitte. Grundsätzlich heilen alle Wunden von innen heraus.
Allen Wunden heilen von innen heraus. Eine Unterstützung der Wundheilung von außen ist nicht notwendig!
Die Heilung von oberflächlichen Wunden d.h. von Hautwunden kann als sogenannte primäre oder sekundäre Wundheilung erfolgen. Unter einer primären Wundheilung versteht der Arzt eine Heilung einer sauberen Wunde, bei der die Wundränder (Ränder des Hautschnitts) direkt gegenüber liegen und somit direkt zusammenheilen können. Im Falle von primär heilenden Wunden ist es wichtig, die Wunde nicht in Ihrer Heilung zu stören. D.h. Operationswunden sollten in Ruhe heilen dürfen. Eventuell aus den Wundrändern sich entleerendes Wundsekret sollte abfließen können. Auch ein sich verflüssigender Bluterguss sollte idealerweise nach außen abfließen.
Häufige Fragen
Wann soll der Verbands gewechselt werden?
Diesbezüglich bestehen große Unterschiede in verschiedenen Ländern. In den USA und in den Niederlanden wird ein Verband nach einer Operation des Fußes in der Regel nach 14 Tagen erstmalig gewechselt. In Frankreich wartet man ca. 10 Tage bis zum ersten Verbandswechsel. Ein vorzeitiger Verbandswechsel wird in diesen Ländern nur durchgeführt, wenn der Patient Fieber entwickelt oder sich zunehmende Schmerzen einstellen. In diesen Fälle muss dem Verdacht einer Wundinfektion nachgegangen werden. Wichtig ist allerdings, dass genug saugfähiges Verbandsmaterial benutzt wurde und sich keine sogenannte „feuchte Kammer“ zwischen Wunde und Verband bildet. Eine feuchte Kammer entsteht immer dann, wenn sich mehr Wundwasser/ Blut aus der Wunde entleert als der Verband aufsaugen kann. In einer solchen Lache / Pfütze aus Wundwasser und Blut können Bakterien wachsen.
Wie häufig muss eine Wunde verbunden werden?
Ein neuer Verband ist immer dann notwendig, wenn die Saugfähigkeit des Verbansmaterials aufgebraucht ist. Ist eine Wunde trocken und gibt kein Wundwasser mehr ab ist ein Verband nicht mehr erforderlich.
Wann sollten die Fäden entfernt werden?
Fäden nach einer Operation des Fußes könne in aller Regel nach 14 Tagen entfernt werden. Im Zweifelsfall sollten die Fäden einige Tage länger bleiben. Manche Patienten müssen Medikamente einnehmen, die die Wundheilung verzögern (MTX, Rheumamedikamente, Kortison, etc.) Es empfiehlt sich dann die Fäden einige Tage länger zu belassen. In der Regel ist es kein Problem wenn die Hautfäden bis zu 3 Wochen nach der Operation verbleiben. Manchmal werden Fäden benutzt, die sich mit der Zeit selbst auflösen. Bei diesen Nähten werden nur die Fadenenden entfernt.
Wie muss man verfahren wenn Drähte aus der Haut ausgeleitet werden?
Sind Drähte vorübergehend aus der Haut ausgeleitet ist genauso zu verfahren wie bei Hautfäden. Duschen ist erlaubt, anschließend sollte der Fuß getrocknet werden.
Wie sollte eine Wunde im weiteren verbunden werden?
Ein Wundverband sollte die Wunde mechanisch schützen und Wundsekret aufsaugen. Welches Verbandsmaterial erforderlich ist hängt deshalb vor allem von der Menge Wundsekret ab, die sich aus der Wunde noch entleert. Grundsätzlich ist es besser, wenn sich das Wundsekret entleer und nach außen abfließt als wenn es im Inneren verbleibt.
Welches Verbandsmaterial ist für die weiteren Verbandswechsel erforderlich?
Ein Wundverband sollte die Wunde mechanisch schützen und Wundsekret aufsaugen. Welches Verbandsmaterial erforderlich ist hängt deshalb vor allem von der Menge Wundsekret ab, die sich aus der Wunde noch entleert. Grundsätzlich ist es besser, wenn sich das Wundsekret entleer und nach außen abfließt als wenn es im Inneren verbleibt.
Darf man mit Hautfäden duschen oder baden?
Diesbezüglich gibt es nur wenige aussagekräftige Untersuchungen. Die meisten Studien wurde nach „plastischen Operationen“ durchgeführt sind also nur eingeschränkt auf Fuß und Sprunggelenk übertragbar. Es hat sich aber kein negativer Effekt gezeigt, wenn Patienten frühzeitig erlaubt wurde sich zu duschen. Fazit für die Praxis: Es besteht kein Grund zu Sorge, wenn sie sich und ihren Fuß nach der Operation duschen. Trocknen sie den Fuß nach dem Duschen ab und machen Sie den Verband neu. Oder wechseln sie den Verband nach dem Duschen. Ein feuchter Verband sollte gewechselt werden, das in feuchter Umgebung Bakterien gute Wachstumsbedingungen haben.
Behandlung nach der OP
Unter einer Arthrodese des Großzehengrundgelenks versteht man eine operative dauerhafte Versteifung des Großzehengrundgelenks.
Eine solche Versteifung wird z.B. häufig bei einem fortgeschrittenen Verschleiß des Gelenks erforderlich. Aber auch bei extremen Hallux-valgus-Fehlstellungen kann eine Versteifung des Großzehengrundgelenks sinnvoll sein.
Der am Ende der Operation angelegte Verband kann zunächst einige Tage belassen werden. Der im OP angelegte Verband hat 4 Schichten:
- Eine Wundgaze (Branolind o.ä.) damit der Verband nicht an der Wunde klebt.
- Eine Schicht saugfähiges Material (Kompressen, Saugbinden, Tücher o.ä.)
- Eine Watteschicht zur Polsterung. (nicht unbedingt erforderlich / kann entfallen)
- Eine elastische Wickel zur „leichten“ Kompression.
Je nach Operation wird der Fuß zusätzlich noch auf einer Gipsschiene/Castschiene gelagert.
Sekundäre Wundheilung
Das genannte Vorgehen ist angemessen für Wunden, wie sie typischweise nach einer Operation entstehen. Bei Wunden mit einem großflächigen Defekt der Haut läuft die Heilung anders ab. Es handelt sich um sogenannte sekundär heilende Wunden, die zunächst in der Tiefe heilendes Gewebe bilden und dann vom Wundrand aus zur Wundmitte zuwachsen.
Sekundäre heilende Wunden bedürfen einer Behandlung, die sich deutlich von Wundverbänden unterscheidet, die bei primär heilenden Operationswunden angemessen sind.
Anleitung zum Verbandswechsel
Reizzustände können verschiedene Ursachen haben. Häufig ist eine (zeitweise) Überlastung der Plantarfaszie / der Fußes der Auslöser. Manche Patienten berichten, dass sie ihre Füße lange auf hartem Untergrund belastet haben. Andere erinnern sich nicht an ein auslösendes Ereignis.
Hat sich der Entzündungszustand (Bakterien spielen in diesem Zusammenhang übrigens keine Rolle) erst einmal eingestellt, ist die gereizte Sehnenplatte leider vermindert belastbar. Dann reichen auch schon Alltagsbelastungen aus, den Reizzustand beizubehalten.
Materialien für Verband nach Operation des 1. Strahls
Der nächste Verbandswechsel sollte nach 2-5 Tagen erfolgen, wenn die Saugkraft der Kompressen erschöpft ist.
Materialien
- Wundgaze 10 x 7,5 cm (Die Wundgaze verhindert, dass die Kompresse mit der Wunde verklebt!).
- sterile Wundkompresse (10 x 10 cm).
- Elastische Mullbinde (Mollelast) 6 cm breit.
- Klebeverband zum fixieren.
Wundgaze auflegen!
Wunde mit Kompresse abdecken!
Kompresse mit elastischer Mullbinde fixieren!
Wickel abwechselnd um die Großzehe und den Fußaußenrand führen.
Abschließend Wickel mit Klebeverband fixieren!
Fertiger Fußverband.
Fazit
Wunden nach einer Operation heilen in aller Regel von innen heraus. Direkt am Ende der Operation wird ein sauberer, saugfähiger und gut gepolstertet Verband angelegt. Nach einer Operation ist es durchaus normal, dass die Wunde noch etwas Wundwasser oder Blut abgiebt. Die abfließende Flüssigkeit sollte keine feuchte Kammer bilden können. Dazu sind saugfähige Verbände hilfreich. Art des Verbandes und Häufigkeit des Verbandswechsels richten sich nach der Menge der abgegebenen Wundflüssigkeit. Eine trockene Wunde benötigt keine besondere Behandlung. Nach ca. 14 Tagen können die Hautfäden gezogen werden.
Unser Flyer zu dem Thema
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